Vogelknöterich
- Martin Vlasak
- 15. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Vogelknöterich ist eine alte Heilpflanze, die seit jeher zur Stillung von Blutungen verwendet

wird. Auch heute noch wird sie dafür eingesetzt, in der Praxis nutzt man jedoch häufiger ihre zusammenziehenden Wirkungen, vor allem bei Magen- und Darmentzündungen, Durchfällen und anderen ähnlichen Erkrankungen des Verdau-ungstrakts. Sie gehört zu den wenigen Kräutern, die Harnsteine austreiben und auflösen. Das Kraut hat außerdem eine leicht entzündungshemmende und harntreibende Wirkung. Der Tee ist nützlich bei Gelenkerkrankungen, Gicht, Rheuma sowie bei einigen Frauenleiden, insbesondere bei starker Menstruationsblutung und Ausfluss (Fluor vaginalis). Er wird auch bei der Behandlung von Tuberkulose und bei chronischen Atemwegserkrankungen verwendet.
Äußerlich dient Vogelknöterich-Tee zum Waschen schlecht heilender und nässender Wunden, auf die man auch die ganzen überbrühten Kräuter auflegen kann. In Form von Umschlägen, am besten über Nacht, wird er für schwer heilende eitrige Wunden und für blutunterlaufene Augen (Blutungen in die Sklera) empfohlen.

TIPP : Vogelknöterich ist ein unschädliches Kraut und kann in üblicher Dosierung unbegrenzt verwendet werden. In angemessenen Mengen dürfen diese Heilpflanze auch Schwangere und stillende Frauen einnehmen.
Äußere und innere Anwendung des Vogelknöterichs
Äußerlich wird Vogelknöterich für Spülungen, Auswaschungen, Abwaschungen, Klistiere, zum Gurgeln, Waschen, für Umschläge, Tampons und Bäder verwendet. Außerdem auch bei Wunden und schlecht heilenden Hautkrankheiten, eitrigen Geschwüren, Hautentzündungen, Akne, Ekzemen, Ausschlägen, Wundsein, Gürtelrose, Unterschenkelgeschwüren, Dekubitus oder Fußpilz (zwischen den Zehen).

Äußerlich wie innerlich beschleunigt er durch die enthaltenen Gerbstoffe die Heilung der Schleimhäute und verbessert den Zustand des subkutanen Bindegewebes dank des enthaltenen Siliziums – sowohl lokal als auch bei innerlicher Einnahme. Im Kapillar- und Gefäßsystem stärkt er die Gefäßwände und wirkt daher ähnlich wie Vitamin P. Er vermindert die Durchlässigkeit der Kapillaren und stillt Blutungen; auf Slowakisch wird die Pflanze daher auch sravikrv (Blutstiller) genannt.
Sie hilft daher bei übermäßigen Menstruationsblutungen, stoppt aber auch Blutungen an anderen Stellen und wird deshalb bei Durchfällen, Ruhr, Cholera sowie bei blutigen Durchfällen eingesetzt.

Wirkungen der Pflanze:
Blutungen – verschiedene Arten (Menstruation, Hämorrhoiden, blutende Magengeschwüre, Ösophagusvarizen usw.)
starke Menstruationsblutungen
Magenschleimhautentzündung, Gastritis
Darmschleimhautentzündung, Enteritis
Durchfall
Harnsteine, Blasengries
Nierensteine, Nierengries
entzündungshemmende Wirkung
harntreibende Wirkung
Gelenkerkrankungen
Gicht
Rheuma, rheumatoide Arthritis
gynäkologische Entzündungen und Ausfluss, Fluor
chronische Atemwegserkrankungen
schlecht heilende Wunden
nässende und eitrige Wunden
Blutungen in die Sklera des Auges (Suffusion)

Tee empfohlene Dosierung und Zubereitung
1 Teelöffel auf 250 ml kochendes Wasser
10–15 Minuten ziehen lassen, danach abseihen; den Aufguss immer frisch zubereiten
1–2× täglich trinken

Empfehlungen
Verwenden Sie das getrocknete blühende Kraut (oberirdische Teile der Pflanze) – das ist die am häufigsten angegebene Variante.
Lassen Sie den Tee in einem abgedeckten Gefäß ziehen, damit sich die Wirkstoffe gut lösen.
Bereiten Sie den Aufguss stets frisch zu, lagern Sie ihn nicht lange.

Wie man ein Bad mit Vogelknöterich zubereitet
Verwenden Sie getrocknetes Kraut des Vogelknöterichs (Polygonum aviculare). Achten Sie darauf, dass das Kraut sauber ist, frei von Staub oder anderen Verunreinigungen.
Menge
Etwa 100–200 Gramm getrocknetes Kraut für eine volle Badewanne (ca. 100–150 Liter Wasser).
Wenn Sie ein Teilbad machen (z. B. für Füße, Unterschenkel, halbe Badewanne), passen Sie die Menge entsprechend an – etwa die Hälfte oder weniger (50–100 g).
Zubereitung des Aufgusses / Abkochung
Kochen Sie das Kraut kurz in Wasser – etwa 2–5 Minuten.
Danach zugedeckt ca. 10–15 Minuten ziehen lassen, damit sich die Wirkstoffe gut entfalten.
Abseihen, damit keine groben Pflanzenteile im Wasser bleiben.
Zubereitung des Bades
Gießen Sie den vorbereiteten Aufguss / die Abkochung in eine warme Badewanne – das Wasser sollte nicht zu heiß sein, sondern angenehm warm (etwa 37–39 °C), um die Haut nicht zu reizen.
Nach dem Bad ist es empfehlenswert, sich mit klarem Wasser abzuspülen, besonders wenn die Haut durch Pflanzenreste gereizt wäre.

Dauer des Bades
Empfohlen wird eine Badedauer von etwa 15–20 Minuten.
Bei Teilbädern (z. B. nur Füße oder Unterschenkel) genügt auch eine kürzere Dauer, etwa 10 Minuten.
Häufigkeit
Je nach Bedarf: zur allgemeinen Hautberuhigung oder bei leichter Reizung reicht 1× täglich oder jeden zweiten Tag.
Für eine intensivere therapeutische Anwendung (z. B. Ekzeme, Dermatitis) kann das Bad mehrere Tage lang täglich wiederholt werden; danach sollte jedoch eine Pause eingelegt werden.

Hinweise
Wenn Sie empfindliche Haut haben, testen Sie zuerst eine kleine Stelle, um zu sehen, ob eine Reizung auftritt.
Wenn Sie schwanger sind, stillen, an Hauterkrankungen leiden, großflächige offene Wunden oder eitrige Infektionen haben, sollten Sie die Anwendung vorher mit einem Arzt oder erfahrenen Kräuterkundigen besprechen.
Verwenden Sie das Kraut nicht zu lange oder zu häufig ohne Pause, um möglichen unerwünschten Wirkungen vorzubeugen.




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