Schafgarbe
- Martin Vlasak
- 15. Sep.
- 3 Min. Lesezeit
Die Schafgarbe ist eine Heilpflanze, die aus unserem Leben nicht wegzudenken ist. Sie hilft
hervorragend bei vielen unserer Krankheiten, ist jedoch in erster Linie eine Heilpflanze für Frauen. Ich empfehle den Frauen die Schafgarbe wärmstens. Pfarrer Kneipp äußerte in seinen Schriften die Ansicht: „Frauen würden sich vor vielen Beschwerden bewahren, wenn sie ab und zu zur Schafgarbe greifen würden!“
Bei einer Eierstockentzündung entfernt oft schon das erste Sitzbad die Schmerzen, die Entzündung verschwindet langsam. Diese Bäder sind auch erfolgreich bei nächtlichem Einnässen von Kindern und älteren Menschen sowie bei vaginalem Ausfluss. In diesen Fällen sollten zusätzlich täglich zwei Tassen Tee getrunken werden. Bei einer Senkung oder einem Vorfall der Gebärmutter werden ebenfalls über längere Zeit Sitzbäder angewandt. Darüber hinaus trinkt man täglich schluckweise vier Tassen Frauenmanteltee, und der Bauch wird mit einer Tinktur aus Hirtentäschel von der Gebärmutter aufwärts massiert.

Sitzbäder mit Schafgarbe entfernen auch Muskelgeschwülste der Gebärmutter (Myome). Sie werden täglich so lange angewendet, bis die ärztliche Kontrolle ein negatives Ergebnis zeigt.
Ein junges neunzehnjähriges Mädchen hatte überhaupt keine Menstruation (Amenorrhoe). Der Facharzt, ein Gynäkologe, verschrieb ihr Pillen. Die Periode stellte sich nicht ein, aber die Brüste des Mädchens wuchsen sehr stark. Sie weigerte sich, die Pillen weiter zu nehmen, und ihre besorgte Mutter kam zu mir. Ich riet ihr, dem Mädchen täglich morgens nüchtern eine Tasse Tee aus Schafgarbe und Frauenmantel (im gleichen Verhältnis) zu geben. Nach vier Wochen war alles in Ordnung, und so ist es bis heute geblieben.
Ich erinnere mich an einen ähnlichen Fall, der, als nichts half, in der Neurologie endete. Damals hatte ich leider noch nicht meine heutige Erfahrung mit Heilpflanzen. Auch im Klimakterium sollte die Frau regelmäßig Schafgarbentee trinken. So kommt es nicht zu innerer Unruhe und ähnlichen Zuständen. Auch Sitzbäder sind in dieser Zeit sehr nützlich.
Sehr wohltuend wirken bei Nervenentzündung Hand- und Fußbäder mit Schafgarbenzusatz. Meist helfen diese Bäder schon beim ersten Mal, die Schmerzen zu beseitigen. Dr. Lutze empfiehlt Schafgarbentee bei Blutandrang zum Kopf, begleitet von Schmerzen, als ob der Kopf platzen wollte, bei Schwindel, Übelkeit, Krankheiten, die mit Tränenfluss einhergehen, bei stechenden Augenschmerzen und bei Nasenbluten.
Ein Migräneanfall, ausgelöst durch Wetterwechsel, wird oft schon durch eine Tasse sehr warm getrunkenen Schafgarbentees, schluckweise getrunken, beseitigt. Wenn regelmäßig Schafgarbentee getrunken wird, verschwindet die Migräne völlig.
Da alte Kräuterbücher die Schafgarbe als „Heil aller Krankheiten“ bezeichnen, können wir sie überall dort verwenden, wo schon alles verloren scheint. Mit ihrer blutreinigenden Kraft vertreibt sie viele chronische Krankheiten aus dem Körper. Es geht immer nur darum, dass man es versucht.

Es ist offenbar nicht allgemein bekannt, dass die Schafgarbe direkt auf das Knochenmark wirkt und dort die Blutbildung anregt. Sie hilft daher bei Knochenmarkserkrankungen, wenn alle anderen Mittel bereits versagt haben, ja sogar bei Knochenmarkentzündung (Ostitis), wenn man eine Teekur, Bäder und Massagen mit Schafgarbentinktur anwendet.
Die Schafgarbe ist ein gutes Mittel, um Lungenblutungen zu stillen, und kann zusammen mit Kalmuswurzel Lungenkrebs heilen. Die Kalmuswurzel wird tagsüber gekaut, und von der Schafgarbe trinkt man morgens und abends eine Tasse Tee. Der Tee hilft auch sehr schnell bei Magenblutungen, bei blutenden Hämorrhoiden, ebenso zuverlässig bei Magendruck und starkem Sodbrennen. Bei Erkältungen, Rückenschmerzen und rheumatischen Beschwerden sollte der Tee so heiß wie möglich getrunken werden. Er normalisiert die Nierenfunktion, beseitigt Appetitlosigkeit, Blähungen und Magenkrämpfe, Leberstörungen, Entzündungen des Verdauungstraktes, unterstützt die Tätigkeit der Magendrüsen und sorgt so für einen regelmäßigen Stuhlgang. Da er auch bei Kreislaufstörungen und Gefäßkrämpfen hilft, kann ich ihn auch bei Angina pectoris wärmstens empfehlen.
Entzündungen der Scheide – unangenehmes Jucken in der Scheide kann durch Waschen und Sitzbäder beseitigt werden. Gegen Hämorrhoiden wird aus den Blüten der Schafgarbe eine gute Salbe hergestellt.
Anwendungsarten der Schafgarbe
Schafgarbentee: Ein gehäufter Teelöffel auf 1/4 Liter Wasser, überbrühen, kurz ziehen lassen.
Sitzbad mit Schafgarbe: 100 g Kraut über Nacht in kaltem Wasser ansetzen, am nächsten Tag zum Kochen bringen und dem Badewasser zusetzen.

Wirkungen der Pflanze:
unregelmäßige Menstruation, Unregelmäßigkeiten des Zyklus
Menstruationsschmerzen, Menstruationskrämpfe
Wechseljahre, Klimakterium
Gebärmutterkrebs, Endometriumkarzinom
nächtliches Einnässen bei Kindern und älteren Menschen (Enuresis)
Ausfluss, Fluor vaginalis bei gynäkologischen Entzündungen
Gebärmuttersenkung, Gebärmuttervorfall
Myome – Muskelgeschwülste der Gebärmutter (gutartig)
Amenorrhoe – Ausbleiben der Periode bei jungen Mädchen
Klimakterium – klimakterische Beschwerden (Hitzewallungen, Schwitzen, innere Unruhe)
Nervenentzündungen an Händen und Füßen
Blutandrang zum Kopf mit Kopfschmerzen
Schwindel, Übelkeit bis zum Erbrechen
tränende Augen
Augenschmerzen
Nasenbluten – Epistaxis
Migräne, Migräneanfälle
Menstruationsmigräne
Knochenmarkstörungen
Blutbildung
Knochenmarksentzündung (Ostitis)
Lungenblutungen
Magenblutungen
Lungenkrebs
Sodbrennen, Reflux, gastroösophageale Refluxkrankheit
Erkältung
Rückenschmerzen durch Verkühlung
Rheuma, rheumatoide Arthritis, Rheumatismus
Nierenkrankheiten und Funktionsstörungen der Nieren
Appetitlosigkeit
Blähungen
Lebererkrankungen und Leberstörungen
Entzündungen im Verdauungstrakt
Förderung der Verdauung und Bildung von Magensäften
Verstopfung, regelmäßiger Stuhlgang
Angina pectoris
Scheidenentzündungen (Kolpitis)
Hämorrhoiden

Bei einer Krebserkrankung ist die Behandlung mit Heilkräutern stets nur unterstützend. Bei der Krebsbehandlung sollen Sie immer auf den Rat Ihres Arztes hören!
Quelle: Maria Treben, „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“




Kommentare